A 10 Tauernautobahn: Tunnelerneuerung startet am 12. September
Erweitertes Angebot an Zügen und Bussen und mehr als 500 Pkw-Stellplätze für die Bildung von Fahrgemeinschaften oder den Umstieg auf den ÖVBis Juni 2025 läuft die dringend erforderliche Generalsanierung der Tunnel Ofenauer und Hiefler, sowie der Tunnelkette Werfen (Brentenberg, Zetzenberg, Helbersberg), die in den 1970er Jahren errichtet wurden.
Die ASFINAG bringt die baulich ältesten Autobahntunnel Österreichs und sämtliche Sicherheitseinrichtungen auf den neuesten Stand der Technik. Diese Maßnahme ist erforderlich, um die Verkehrssicherheit auf der A 10 Tauern Autobahn zu gewährleisten.
Seit September 2022 führt die ASFINAG in einem ersten Schritt nicht verkehrsbehindernde Arbeiten an der elektrischen Sicherheitstechnik durch. Die zweite Bauphase läuft von Mitte September 2023 bis Juni 2024, wobei jeweils eine Tunnelröhre gesperrt ist und in der zweiten Röhre Gegenverkehr herrscht.
Aufgrund der starken Verkehrsbelastung und entsprechender gesetzlicher Vorgaben ruhen im Sommer die Arbeiten im 14 Kilometer langen Abschnitt von Juli bis September 2024. In diesem Zeitfenster stehen beide Tunnelröhren uneingeschränkt zur Verfügung. Dann startet die dritte Bauphase wieder mit der Sperre jeweils einer Tunnelröhre. Die geplante Verkehrsfreigabe erfolgt im Juni 2025.
Seitens der ASFINAG wurden sämtliche Varianten vorab geprüft. In den Wintermonaten ist das Verkehrsaufkommen erheblich geringer als im Sommer, deshalb ist in dieser Zeit eine Gegenverkehrsführung rechtlich zulässig.
Eine Umsetzung in mehreren kurzen Bauetappen mit Pausen im Winter würde infolge der jeweiligen mehrwöchigen Wieder-Inbetriebsetzungsphasen der Tunnel (Genehmigungsverfahren nach dem Straßentunnelsicherheitsgesetz) vor Verkehrsfreigaben die möglichen eigentlichen Bauphasen auf einen völlig unzureichenden Zeitraum reduzieren bzw. die Gesamtbauzeit auf viele Jahre ausdehnen. Ein Baustellenstopp in den Wintermonaten ist somit technisch nicht machbar.
Ausbau Parkplätze entlang der A 10 mit Umstiegsmöglichkeit auf öffentlichen Verkehr
Insgesamt stellt die ASFINAG entlang der A 10 im Pongau und Lungau mehr als 500 PKW-Stellplätze als Pendlerparkplätze (P&D) für die Bildung von Fahrgemeinschaften oder den Umstieg auf den öffentlichen Verkehr (P&R) zur Verfügung, darunter:
- Anschlussstelle Bischofshofen: 150 P&D-Stellplätze und zusätzliche Fahrradabstellplätze
- Anschlussstelle Werfen: 87 P&D-Stellplätze
- Anschlussstelle Eben: 100 P&R und P&D-Stellplätze sowie Fahrradabstellplätze.
Umstiegsmöglichkeit u.a. auf die Linie 270 - Raststätte Eben Nord und Eben Süd: insgesamt 192 P&R- und P&D-Stellplätze.
Umstiegsmöglichkeit u.a. auf die Linie 270
Pendlerparkplätze an der Raststätte Eben befinden sich an beiden Fahrtrichtungen (Richtung Salzburg und Richtung Villach). Die Busse halten bei jeder Fahrt an beiden Seiten. Umsteigende kommen damit sicher zum abgestellten Fahrzeug zurück. Auch für die An-/Abfahrt mit dem PKW ist über die öffentlichen Umkehrschleifen bei der Raststätte immer der Wechsel zwischen den Richtungsfahrbahnen möglich.
Echtzeit-Auslastungszahlen werden auf der Website https://www.asfinag.at/a10 oder in der ASFINAG-App im Apple-App- und im Google-Play-Store angezeigt.
Ausbau Busverbindungen und neuer Fahrplan ab 11.9.2023
Neben zusätzlichen Zügen aus dem Salzachtal und Ennspongau, fahren ab 11. September mehr Busse auf der Expresskurs-Linie 270.
- 4 zusätzliche Busverbindungen aus dem Lungau Richtung Salzburg – und zurück
- insgesamt 6 zusätzliche Busverbindungen aus dem Pongau ab Eben Richtung Salzburg – und zurück.
Die Linie 270 fährt u.a. die P&R-Stellplätze bei der Autobahnanschlussstelle Eben sowie die neue P&R- & P&D-Anlage bei der Raststätte Eben an. Den neuen Fahrplan findet man unter https://salzburg-verkehr.at/a10/
Linienbus benützt Pannenstreifen und fährt am Stau vorbei
Die Linienbusse werden auf der Autobahn priorisiert und dürfen in beiden Fahrtrichtungen vor dem Baustellenbereich gemäß Bescheid auf dem Pannenstreifen am Stau vorbeifahren. Sobald sich die Fahrbahn vor den Tunnels auf eine Fahrspur pro Richtung verengt, ordnet sich der Bus wieder in den fließenden Verkehr ein. Achtung: Beim Bilden der Rettungsgasse bei Stau fahren die Fahrzeuge auf der rechten Spur daher nur bis zur Randlinie, nicht auf den Pannenstreifen. Diesen dürfen nur Linienbusse benützen. Die ASFINAG hat vor Ort auf der Strecke entsprechende neue Hinweisschilder und Brückentransparente angebracht.
ASFINAG Tipp: Achten Sie besonders bei Ab- und Auffahrten auf von hinten kommende Linienbusse und lassen Sie diese vorbei. Steigen Sie zu Ihrer Sicherheit im Staubereich auch nicht aus Ihrem Auto aus und halten Sie die Türen geschlossen. Die Linienbusse reduzieren die Anzahl der Autos auf der Strecke und somit auch die Staulänge für Sie!
Neu: Reisezeitinformationen in Echtzeit auf asfinag.at/a10 und in der ASFINAG-App
- Reisezeitinformationen und Verzögerungen auf der A 10 in Echtzeit
- Aktuelle Informationen zu Parkplatzkapazitäten auf den P&D und P&R-Anlagen entlang der A10 in Echtzeit
Über die ASFINAG-App erhält man Infos zur aktuellen Verkehrslage, sie bietet weiters Webcams von der Autobahn, Stau- und Baustellenwarnungen. Die ASFINAG App steht im Apple-App-Store und im Google-Play-Store kostenlos zur Verfügung. Kundinnen und Kunden können dort Ihre „Stammstrecke“ abonnieren und erhalten somit stets den Überblick über die aktuelle Verkehrslage auf der A10
Geballte Technik im Tunnel: Zahlen, Daten, Fakten zur Baustelle
Gebaut wird an Brücken, Fahrbahnen und Tunneln gleichzeitig:
- 10,4 Kilometer Tunnelröhrenlänge (beide Richtungsfahrbahnen in Summe)
- In zweimal siebenmonatiger Bauzeit bedeutet das: 25 Meter Tunnel fix und fertig pro Tag
- Rund 100.000 Quadratmeter Tunnelbeschichtung neu, entspricht 14 Fußballfeldern
- Rund 6.000 Kubikmeter bzw. mehr als 14.000 Tonnen Betonabtrag
Erneuerung der Betriebs- und Sicherheitstechnik:
- 800 Kilometer Kabel (entspricht der Luftlinie Salzburg-Paris)
- 156 Kilometer Lichtwellenleiter
- Knapp 400 Kameras zur Überwachung und automatischen Detektion von Ereignissen
- Rund 2.500 Leuchtpunkte
- Rund 20.000 Datenpunkte im Überwachungs- und Steuerungssystem
- 480 Energieverteiler
Neu eingebaut wird auch das System AKUT, das sogenannte akustische Tunnelmonitoring. Intelligente Mikrofone erkennen dann im Tunnel binnen Sekunden „Gefahrengeräusche“ (Aufprall, Hupen, Schreie, etc). Die nächste Kamera schaltet sich automatisch auf und liefert Live-Bilder in die Verkehrsüberwachungszentrale St. Michael im Lungau. Die ASFINAG-Mitarbeitenden können dort sofort reagieren und den Tunnel sperren sowie Einsatzkräfte auf den Weg bringen.