Erste Photovoltaikfelder der weltweit einzigartigen Energieregion Ost vor der Fertigstellung
Energiering entlang S 1, A 4 und A 23 mit knapp 6.000 Kilowatt-Peak; Fertigstellung 2026Mit der sogenannten „Energieregion Ost“ – sie erstreckt sich über eine Länge von 38 Kilometern und umfasst die A 4 Ostautobahn, die S 1 Außenring Schnellstraße und die A 23 Tangente – errichtet die ASFINAG den ersten von insgesamt drei geplanten Energieringen zur Eigenversorgung mit grünem Strom. Diese Energieregion wird die weltweit erste Installation eines privaten Energietransportnetzes mit erneuerbarer Stromproduktion mittels Photovoltaik und einer leistungsstarken Energiespeicherung zur Versorgung eines ganzen Autobahnabschnittes.
Nach dem Baustart Mitte Mai nimmt das Projekt bereits sichtbare Formen an. „Die ersten beiden PV-Felder stehen schon vor der Fertigstellung“, sagt Kurt Portschy, ASFINAG Regionalleiter. Bei den S 1 Anschlussstellen Schwechat Süd, Mannswörth und Rannersdorf hat die ASFINAG bereits 1.400 von insgesamt 17.000 PV-Modulen der Energieregion Ost montiert. Zusätzlich weitere mehr als 1.000 Module sind in der Autobahnmeisterei Inzersdorf bereits in Betrieb. Kurt Portschy ergänzt: „Der Ring umfasst insgesamt auch mehr als 28.000 Meter Energieleitungen sowie 21 neue PV-Anlagen und vier Hochleistungs-Batteriespeicher mit einer Speicherkapazität von mehr als sechs Megawattstunden. Wir schaffen so eine Leistung von rund 6.000 Kilowatt-Peak.“ Versorgen wird der Autobahnbetreiber damit unter anderem sechs Tunnel inklusive Steuerungen und Sicherheitsfeatures, die gesamte Streckenbeleuchtung, Notrufeinrichtungen, Videokameras sowie alle Überkopfeinrichtungen (Mautgantrys und elektronische Infotafeln). Zusätzlich fließt der grüne Strom auch in die nationale Verkehrsmanagement-Zentrale Wien-Inzersdorf, sowie in die dortige Autobahnmeisterei und den zentralen ASFINAG-Standort und er dient auch zur Anspeisung der internen E-Ladeinfrastruktur. Rund 46 Millionen Euro investiert die ASFINAG in dieses weltweit einzigartige Projekt zur Versorgung der Infrastruktur mit Sonnenenergie.
Die drei zentralen Ziele der Energieregion Ost:
- Steigerung des Anteils an erneuerbarer Energie zur Eigenversorgung um ein Vielfaches
- Spürbare Entlastung des öffentlichen Stromnetzes
- Optimierung der Blackout-Resilienz und damit Aufrechterhaltung der Verfügbarkeit der Strecke
Bilanzielle Stromautarkie bis 2030 – der Weg in eine nachhaltige Zukunft
Die ASFINAG ist als innovativer und nachhaltiger Mobilitätspartner Österreichs ein unverzichtbarer Partner in der Klimawende. Um die Klimaziele zu erreichen, setzt sie auf ein eigenes Klima- und Umweltschutzprogramm, das insgesamt auf vier Eckpfeilern aufbaut, darunter die Energiestrategie. Aktuell hat die ASFINAG einen Energieverbrauch von mehr als 220 Gigawattstunden. Rund 135 Gigawattstunden davon sind Strom. Der Großteil fließt in die Straßeninfrastruktur, das meiste davon in die Beleuchtung, sowie in die Betriebs- und Sicherheitsausrüstung der Autobahntunnel. Bereits heute erzeugen in der ASFINAG 31 erneuerbare Energieanlagen auf Tunnelportalen und Dach-/Freiflächen, sowie zwei Kleinwasserkraftwerke rund 3.700 Kilowatt-Peak zur Eigenversorgung. Mit diesen nachhaltigen Energielieferanten erzeugt das Unternehmen umgerechnet derzeit bereits 3,7 Millionen Kilowatt Stunden.
Zwei Säulen zur bilanziellen Stromautarkie
Damit das Ziel der ASFINAG erreicht werden kann, bis 2030 bilanziell stromautark zu sein, setzt die ASFINAG auf zwei zentrale Säulen: die Reduktion des gesamten Energiebedarfs um 20 Prozent und den Ausbau von eigenen Energieanlagen (Photovoltaik, Wind- und Wasserkraft) zur Produktion von erneuerbarem, grünen Strom mit einer Leistung von insgesamt 100 Megawatt-Peak.