31.08.2023

Mehr als 5.000 Quadratmeter neuer Lärmschutz für Vomper:innen

Neue Dienstanweisung ermöglicht mehr Lärmschutz, der zu 100 Prozent von ASFINAG finanziert wird – Lärmschutzwände und Lärmschutzdamm erhöhen Lebensqualität der Vomper:innen deutlich

Die ASFINAG wird in den kommenden fünf Jahren eine Lärmschutz-Offensive entlang der Autobahnen und Schnellstraßen umsetzen. Konkret entstehen in Tirol 22 Projekte, die auf Basis der neuen Dienstanweisung zu 100 Prozent von der ASFINAG finanziert werden. Deutlich spürbare Verbesserungen sind bei der Gemeinde Vomp vorgesehen. Für die Ortsteile Altmahd/Pirchat und Dornach/Bachtal sind konkrete Lärmschutzmaßnahmen zeitnah in der Pipeline. Konkret errichtet die ASFINAG 3.300 Quadratmeter neuen Lärmschutz für Altmahd/Pirchat, in zwei Etappen erfolgen auch Verbesserungen für Dornach/Bachtal. Die ASFINAG übernimmt hier auf Basis der neuen Dienstanweisung 100 Prozent der Kosten der Lärmschutzwände – für Dornach/Bachtal ist zudem in einem zweiten Schritt geplant, auf die bereits bewährte Art mit einer von der Gemeinde geführten Deponie und einem geschütteten Lärmschutzdamm zu setzen.

 

820 Meter lang, 3.300 Quadratmeter Fläche bei Lärmschutz Altmahd/Pirchat

Bislang besteht an der A 12 Inntalautobahn beim Ortsteil Altmahd/Pirchat lediglich ein Sicht- und Blendschutz mit knapp 400 Metern Länge. 2024 erfolgt hier ein massiver Ausbau von Lärmschutz – mit der Errichtung von 820 Metern Lärmschutzwänden bis zu einer Höhe von vier Metern. Das bringt künftig 3.300 Quadratmeter Lärmschutzfläche aus Holzbeton bzw. Aluminium.

Die ASFINAG übernimmt hier 100 Prozent der Investitionskosten von insgesamt 1,4 Millionen Euro. Damit werden künftig 200 Gebäudeöffnungen unter den Grenzwert geschützt – ein deutlich spürbares Plus an Lebensqualität für die Anrainer:innen.

Zusammen mit dem Lärmschutz erneuert die ASFINAG aus Gründen der Effizienz auch die Rampen der Anschlussstelle, Brückenüberführungen und Fahrbahn.

 

„Kreative Lösung“ für Ortsteil Dornach/Bachtal vorgesehen

600.000 Euro investiert die ASFINAG in einem ersten Schritt für die Verbesserung der Lärmschutz-Situation westlich der Brückenüberführung Richtung Dorf. Hier entsteht eine klassische Lärmschutzwand an der Oberkante der Böschung im Anschluss an die hier bereits bestehende Lärmschutzwand. 1.280 Quadratmeter Fläche mit einer Maximalhöhe von 5,5 Metern sorgt dort künftig für mehr Schutz vor Lärm.

In einer zweiten Etappe entsteht hier die bereits bewährte Lösung mit einem Lärmschutzdamm. Marktgemeinde Vomp, Transitforum Austria und ASFINAG arbeiten wiederum miteinander an dieser Umsetzung. Konkret erfolgt 2025 die Neuerrichtung der Brückenüberführung bei der Raststation. Im Zuge dieser Maßnahme kann dann gewährleistet werden, dass die Deponie für die Schüttung des Dammes gut erreicht werden kann, um Baustellenverkehr durch Wohngebiete möglichst zu verhindern. Dafür sollen 177.000 Kubikmeter Material für die Schüttung eingesetzt werden. Die ASFINAG plant, diese Gesamtmaßnahme bis 2028 abzuschließen.

Knapp 300 Gebäudeöffnungen werden durch alle Lärmschutzmaßnahmen unter den Grenzwert geschützt. Die Detailplanungen insbesondere zur zweiten Etappe sind aktuell im Gange.

 

Neue Dienstanweisung ermöglicht 100 % ASFINAG-Finanzierung

Die Dienstanweisung für Lärmschutz an Bundesstraßen ist das maßgebliche Instrument für die ASFINAG, Lärmschutz in ganz Österreich umzusetzen. Das zuständige Klimaschutzministerium ermöglichte mit der jüngsten Novelle, dass mehr Lärmschutz generell im Rahmen des Regelwerks errichtet werden kann, und das ohne Mitfinanzierung durch Gemeinden. In den kommenden Jahren intensiviert somit die ASFINAG das Investitionsvolumen in den Lärmschutz deutlich. Vor allem 2025 wird diese Lärmschutz-Offensive mit neun Projekten mit einem Volumen von rund 15 Millionen Euro sehr deutlich.

 

22 fixierte Projekte bis 2028 – weitere sechs noch in Planung

In den kommenden fünf Jahren werden zahlreiche Vorhaben umgesetzt – die größten davon bei Kundl, Vomp, Fritzens/Wattens, bei Schönberg und Zirl. Neben diesen 22 Vorhaben, die fix in der Pipeline sind, arbeitet die ASFINAG noch an weiteren sechs Vorhaben, die zurzeit noch im Planungs- und Evaluierungsstadium sind, jedoch bis 2028 ebenfalls umgesetzt werden sollen. Klar ist, dass sich der Anteil des Lärmschutzes in den kommenden Jahren deutlich erhöhen wird. Bei den 22 fixierten und sechs weiteren geplanten Vorhaben bestehen derzeit rund 50.000 Quadratmeter Lärmschutz-Fläche - die ASFINAG erweitert diesen Anteil auf 130.000 Quadratmeter in diesen 28 Vorhaben. Das wäre ein enormes Plus von mehr als 80.000 Quadratmetern in fünf Jahren.

 

Transitforum: „Good News“ anstelle von „Bad News“ im Lärmschutz

Wenn wir heute Seite an Seite mit der ASFINAG und diesmal der „eigenen Marktgemeinde“ zeitgemäße Lärmschutzprojekte vorstellen dürfen, ist dies Anlass zur Zufriedenheit, weil es nicht selbstverständlich ist. Wir leben in einer Zeit, in der viel zu oft nur über „Bad News“ geschrieben, geredet und berichtet wird. Auch in unseren eigenen Reihen und übersehen wird, wie viele Hürden – vor allem bürokratische – zu überwinden sind, bis das erste Dezibel Lärm dauerhaft reduziert wird. Dazu braucht es Geduld, gegenseitigen Respekt und eine hohe Verantwortung gegenüber den betroffenen Familien – es ist leichter, die ASFINAG als Sündenbock für alles hinzustellen, anstatt sich den Kopf zu zerbrechen, wie unter den gegebenen Umständen kreative Lösungen gefunden werden. 

 

Lärmschutz in engen Gebirgstälern ist eine besondere Aufgabe

Es ist bekannt, dass Autobahnlärm bspw. im Flachland schon rund 400 m neben einer Autobahn bei entsprechendem Belag kaum mehr belastet – es ist ja auch genügend Raum zu besiedeln und bewirtschaften. Im Gebirgsland bleibt der Lärm in den engen Tälern, wird weit in Hanglagen „transportiert“ und belastet Jung und Alt, Einheimische und Gäste. Deshalb kommt „effizientem und langfristig wirkenden Lärmschutz eine hohe Bedeutung zu“; die neue Dienstanweisung verbessert die Möglichkeiten landes- und bundesweit wieder.

 

Die Freiheit des Nutzens privater und betrieblicher Liegenschaften

Die gesundheitlichen Folgen sind bekannt; was uns aber seit vielen Jahren sehr stark vor Augen und Ohren geführt wurde, ist der „schleichende Verlust der Freiheit des Nutzens von Gärten, Terrassen, Balkonen, Wohnräumen bis hin zu touristischen Strukturen durch überhöhten Verkehrslärm“. Und zugleich die Ohnmacht von nunmehr drei Generationen an hochbelasteten Straßen – das sind der Ordnung halber auch das Gemeinde-, Landes- und Bundesstraßennetz, nicht nur Autobahn und Schnellstraße. Die Ohnmacht, die Lärmsituation nicht selber verbessern zu können, sondern auf Hilfe angewiesen zu sein. Die heute vorgestellten Projekte sind ein Teil eines umfassenden Lärmschutzpaketes und können diese Nutzungsfreiheit wieder zurückgeben.  

 

Arbeitsplatz-, Betriebs-, Steuer- und Abgabenfaktor als MEHRWERT

Viel zu wenig beachtet wird sehr oft, dass jeder technische Lärmschutz auch einen großen Arbeitsplatz- und Betriebssicherungsfaktor für die Bauwirtschaft bedeutet und aus den Millioneninvestitionen Steuern und Abgaben in die öffentlichen Finanzkassen zurückfließen. Ein Aspekt, der einmal mehr auf eine win-win-Situation verweist – die Anrainerschaft bekommt Gesundheits-, Lebens-, Wirtschaftsqualität sowie Nutzungsfreiheit zurück, finanziert wird nach dem Verursacherprinzip aus Vignetten-, Roadpricing- und Mautkosten, die wir selbst bezahlen. Die öffentliche Hand bekommt einen Mehrwert an Steuern und Abgaben zur Finanzierung des Gemeinwohls – deshalb eine win-win-Situation mit einem MEHRWERT für alle. Ein „Good-News“-Erfolgsmodell, welches weiterzuführen ist.