ASFINAG mit positiver Bilanz 2024 – Investitionen von 1,5 Milliarden Euro im Jahr 2024 aus eigener Kraft
Wirtschaftsstandort profitiert massiv von Investitionen in Erhaltung von Autobahnen – Eigenkapitalquote erneut auf aktuell 47 Prozent gesteigertMit Investitionen von mehr als 1,5 Milliarden Euro in die Modernisierung des österreichischen Autobahnen- und Schnellstraßennetzes bilanziert die ASFINAG mit soliden Zahlen über das Geschäftsjahr 2024. Der erneute Rückgang beim Lkw-Verkehr von 1,4 Prozent ist dabei ein Indikator für eine schwächelnde Konjunktur, trotzdem ist die ASFINAG weiterhin ein verlässlicher Partner der heimischen Wirtschaft und wesentlicher Antrieb für den heimischen Konjunkturmotor.
Die Bilanz 2024 im Detail: Die Eigenkapitalquote konnte erneut auf aktuell 47 Prozent gesteigert werden. Die Mauterlöse betrugen insgesamt mehr als 2,5 Milliarden Euro, der erwirtschaftete Jahresüberschuss betrug 734 Mio. Euro, die wiederum im Wesentlichen der Infrastruktur zugutekommen.
„Der Rückgang beim Lkw-Verkehr und steigende Preise auf dem Markt sind große Herausforderungen und Zeichen einer schwächelnden Konjunktur. Trotzdem sehen wir in der Vorjahresbilanz eine Win-Win-Situation: unsere Investitionen hielten den heimischen Wirtschaftsmotor am Laufen und treiben ihn auch zukünftig entscheidend an. Gleichzeitig sichert unser Bauprogramm ein verfügbares und funktionierendes Streckennetz für den Wirtschaftsstandort Österreich und Europa. Das rein nutzerfinanzierte Modell ohne Zuschüsse aus dem Bundesbudget gewährleistet, dass wir als ASFINAG auch in Zukunft ein verlässlicher Partner für die heimische Wirtschaft sind“, so die ASFINAG-Vorstände Herbert Kasser und Hartwig Hufnagl.
Leichtes Plus bei Pkw-Fahrleistung – Erneuter Rückgang im Schwerverkehr
Das Plus von 1,6 Prozent beim Pkw-Verkehr war dabei vor allem im sommerlichen Reiseverkehr bemerkbar. Das Minus von 1,4 Prozent beim Schwerverkehr ist jedoch ein Indikator für die wirtschaftlich angespannten Lage. Die gesamte Fahrleistung aller Fahrzeugtypen nahm um 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu – und liegt somit mit über 33 Milliarden gefahrenen Kilometern am ASFINAG-Netz leicht über dem Niveau des Jahres 2019.
Die Mauterlöse 2024 stiegen gesamt um 0,4 Prozent im Vergleich zu 2023 auf etwas mehr als 2,5 Milliarden Euro. Bei den Vignetten stieg der Erlös um 6,1 Prozent auf 609 Millionen Euro, bei der Streckenmaut gab es ein geringfügiges Minus von 0,9 Prozent auf aktuell 236 Millionen Euro. Um vier Prozent stiegen die Erlöse in der Pkw-Gesamtbetrachtung, während sich die Erlöse beim Schwerverkehr mit einem Minus von 1,4 Prozent auf knapp 1,66 Milliarden entwickelten.
„Unsere Mauteinnahmen sind gerade jetzt immens wichtig, denn das europaweite Best-Practice-Modell ASFINAG mit der reinen Nutzerfinanzierung gewährleistet notwendige Investitionen in das alternde Streckennetz. Genau hier liegt auch unser Fokus der kommenden Jahre, in der Sanierung und dem Erhalt der zum Großteil mittlerweile 40 Jahre alten Autobahnen und Schnellstraßen“, erläutert Finanzvorstand Herbert Kasser.
Ausblick 2025: Rekordinvestitionen in Erhaltung und mehr Mitarbeitende für künftige Herausforderungen
Der höhere Bedarf an Sanierungen und der weiterhin hohe Anspruch an die Qualität für Wirtschaft, Kundinnen und Kunden führt dabei zu einem deutlichen Anstieg der Mitarbeitenden-Zahl der ASFINAG. Für die Herausforderungen wie etwa Digitalisierung oder Erhaltung des Netzes steigt 2025 die Mitarbeiterzahl um 235 Stellen, während es im Zeitraum von 2020 bis 2024 insgesamt knapp über 300 Mitarbeitende zusätzlich waren. Besonders erfreulich dabei ist die geringe Fluktuationsrate von drei Prozent bei den Mitarbeitenden über den Zeitraum von 2020 bis 2024.
Der Ausblick auf 2025 zeigt, dass weiterhin mit einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld zu rechnen ist. Der Lkw-Verkehr wird laut Prognose wiederum leicht zurückgehen. Trotzdem hält die ASFINAG an einem Investitionsprogramm in das heimische Streckennetz fest. Neben der Rekordinvestition von 1,8 Milliarden Euro im Jahr 2025 wird ab 2026 die Zwei-Milliarden-Euro-Barriere bei den Investitionen überschritten.
11,8 Milliarden Euro bis 2030 für moderne Infrastruktur in Österreich
Knapp 60 Prozent der geplanten 11,8 Milliarden Euro fließen bis 2030 in die Sanierung und den Erhalt des Streckennetzes. Dabei liegt der Fokus auf einer hohen Langlebigkeit von Bauwerken und nachhaltigen Nutzungsdauer. „Die nachhaltigste Infrastruktur ist eine möglichst langlebige, daher investieren wir den Großteil in die Erhaltung unserer Autobahnen“, erläutert Bau- und Betriebsvorstand Hartwig Hufnagl. „Die Bereiche Nachhaltigkeit, Parken und Rasten sowie Multimodalität bleiben weiterhin wesentliche ASFINAG-Bereiche mit einer Investitionssumme von rund 1,6 Milliarden Euro.“
Wichtige Grundlage für die Erstellung des Bauprogramms ist die exakte Erfassung des Netz-Zustandes, dabei geht es um 2200 km Fahrbahnen, mehr als 5800 Brückenobjekte und rund 400 Tunnelanlagen. Bei den Brücken sind mehr als zwei Drittel in einem guten Zustand, bei den Tunnel ist der Anteil genauso groß. Der Bericht über den Netzzustand ist Grundlage der Entwicklung und Priorisierung von notwendigen Sanierungsmaßnahmen. Dabei spielt auch das Alter eine große Rolle. Österreichs Autobahnbrücken sind im Schnitt 41 Jahre alt, bei den Tunnel sind es 27 Jahre und bei den Fahrbahnen 19 Jahre.