ASFINAG setzt ersten Teil der S 1 Wiener Außenringschnellstraße um
Lückenschluss der Nordostumfahrung startet mit FreilandabschnittDie ASFINAG erfüllt mit dem Lückenschluss der S 1 Wiener Außenringschnellstraße (Schwechat bis
Süßenbrunn) den im Bundestraßengesetz festgeschriebenen entsprechenden Auftrag. Die
Realisierung startet nördlich der Donau mit dem sogenannten Freilandabschnitt von Groß-Enzersdorf
bis Knoten Süßenbrunn. Für diesen Abschnitt liegen sämtliche Genehmigungen rechtssicher und
damit unanfechtbar vor. Der Baustart erfolgt voraussichtlich im Frühjahr 2026. Die Kosten betragen
500 Mio. EUR.
„Nachhaltiges Bauen ist eine unserer Kernkompetenzen und das wird der Mobilitätspartner ASFINAG mit
dem Projekt erneut unter Beweis stellen. Gleichzeitig sichert das Vorhaben überregionale wie regionale
Wertschöpfung, sorgt für eine spürbare Reduktion der Verkehrsbelastung für Anwohner:innen und leistet
einen enormen Beitrag für einen auch in Zukunft wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandort. Es handelt sich
um eines der bestgeprüften Infrastrukturprojekte der Republik, das Mobilität und Entlastung garantiert“, so
die ASFINAG-Vorstände Hartwig Hufnagl und Herbert Kasser.
Entlastung und Wirtschaftsentwicklung
Damit wird sichergestellt, dass hunderttausende Menschen vom Durchzugsverkehr entlastet werden, der
Wohlstand der Ost-Region erhalten bleibt und Wirtschaftswachstum ermöglicht wird. Denn die Umsetzung
der S 1 setzt einen maßgeblichen Impuls für Konjunkturbelebung und Arbeitsplätze. Laut Studien von WIFO
und Eco Austria beträgt der volkswirtschaftliche Nutzen 4 Mrd. Euro und übersteigt damit bei weitem die
Gesamtkosten der Schnellstraße. Ein großer Teil des Transitverkehrs wird in Zukunft nicht mehr mitten
durch Wien, sondern um die Bundeshauptstadt herumgeleitet, wodurch Stauzeiten verringert werden und
sich die Produktivität erhöht.
Errichtung in Abschnitten
Die Realisierung in getrennt voneinander errichteten Verwirklichungsabschnitten ist Teil der Genehmigung
der Umweltverträglichkeitsprüfung. Der erste, 10 km lange Verwirklichungsabschnitt stellt sowohl für die
bauliche Umsetzung als auch für die Betriebsführung ein eigenständiges Projekt dar und ist für sich
verkehrswirksam. Das bedeutet, dass mit diesem ersten Teil der S 1 rund 100.000 Menschen in den Wiener
Stadtteilen Eßling, Aspern, Breitenlee sowie in den niederösterreichischen Gemeinden Raasdorf und Groß-
Enzersdorf entlastet werden. Außerdem wird das Wiener Stadtentwicklungsgebiet Seestadt an das
hochrangige Straßennetz angebunden und damit Mobilität für zehntausende Menschen ermöglicht.
Die Errichtung des zweiten Verwirklichungsabschnitts erfolgt nach Fertigstellung des Abschnitts Groß-Enzersdorf bis Süßenbrunn. Der Tunnel Donau-Lobau bildet den finalen Lückenschluss. Mit Errichtung der
Donauquerung als Tunnel ist sichergestellt, dass keine negativen Auswirkungen auf den Nationalpark
Donau-Auen oder das Grundwasser in den angrenzenden Siedlungsgebieten auftreten. Damit ist optimaler
Umwelt- und Anrainerschutz bei gleichzeitig hoher verkehrlicher Wirksamkeit sichergestellt und es gelten
höchste Maßstände hinsichtlich einer nachhaltigen Bauabwicklung.
Für den Tunnel Donau–Lobau hat das Bundesverwaltungsgericht einen Antrag an den EuGH gestellt, um zu
klären, ob das Verfahren auch dem Unionsrecht entspricht. Weiters sind hier noch Wasserrechts- und
Naturschutz-Verfahren zu führen. Ein Baubeginn ist daher frühestens ab 2030 möglich.
Gesetzlicher Auftrag für die ASFINAG
Laut Bundesstraßengesetz ist die S 1 Wiener Außenring Schnellstraße zwischen Schwechat und Süßenbrunn – mit dem Tunnel Donau-Lobau – als Lückenschluss im „Regionenring“ um Wien vorgesehen. Dadurch wird
eine Entlastung für die stark frequentierten Strecken A 23 Südosttangente und A 4 Ostautobahn zwischen
der Bundeshauptstadt und dem Knoten Schwechat sowie für den 22. Wiener Gemeindebezirk und
zahlreiche niederösterreichischen Gemeinden erreicht werden. Die Gesamtlänge beträgt 19 Kilometer,
davon sind 8,3 Kilometer Tunnel.