Generalsanierung Knoten Prater bis Knoten Schwechat
Die A 4 Ost Autobahn ist mittlerweile über 40 Jahre alt. Auf einer der wichtigsten Versorgungsachsen für die Stadt Wien fahren jedes Jahr rund 18 Mio. Fahrzeuge – zu einem großen Anteil Schwerfahrzeuge. Dementsprechend abgenutzt ist der Zustand mittlerweile. Die geplante Generalsanierung umfasst die Hauptfahrbahn, die Sicherheitseinrichtungen, die Entwässerung sowie die Beleuchtungssysteme. Zusätzlich wird eine neue bis zu acht Meter hohe Lärmschutzwand und ein durchgehender Pannenstreifen errichtet.
Wir bauen für Sie. Ihre Vorteile im Überblick.
- Gesamtlänge 6,8 Kilometer
- Geplante Gesamtkosten 122 Millionen Euro
- Geplanter Baubeginn Juli 2024
- Geplantes Bauende Ende 2026
- Sicher unterwegs
Vom Fahrbahnbelag über die Sicherheitsausrüstung – Leitschienen, Fahrbahnmitteltrennung – bis zur Beleuchtung wird der Abschnitt zwischen Knoten Prater und Knoten Schwechat sowie die Auf- und Abfahrt Simmeringer Haide zukunftsfit gemacht. Ein durchgehender Pannenstreifen bietet ausreichend Platz zur Bildung der Rettungsgasse im Ereignisfall.
- Mehr Lebensqualität
Durch den Bau einer acht Meter hohen neuen Lärmschutzwand werden 17.000 Anrainer:innen noch besser vor dem Straßenlärm geschützt.
- Optimaler Umweltschutz
Alle Entwässerungseinrichtungen werden nach dem neuesten Stand der Technik gebaut.
Die A 4 ist das Tor zum Osten und verbindet Wien mit Ungarn sowie der Slowakei und führt zum internationalen Flughafen Wien-Schwechat.
18 Millionen Fahrzeuge fahren jedes Jahr auf der A 4. Dementsprechend abgenutzt ist diese stark befahrene Mobilitätsachse. 40 Jahre nach ihrer Eröffnung machen wir die A 4 bis 2026 fit für die Zukunft.
Damit die A 4 trotz Baustelle sicher ist, müssen stets zwei Fahrspuren je Fahrtrichtung offen bleiben.
Unser Ziel ist es, Sanierungen ressourcenschonend abzuwickeln und Maßnahmen zum Schutz der Umwelt und der Menschen umzusetzen. So auch bei der Generalsanierung der A 4 zwischen Knoten Prater und Knoten Schwechat.
Die Maßnahmen reichen vom Materialrecycling und der Renaturierung von für den Bau benötigten Flächen bis hin zur Umrüstung auf energiesparende LED-Leuchten, dem Einsatz einer ökologischen Bauaufsicht und die Errichtung neuer und höherer Lärmschutzwände.
- Kreislaufwirtschaft - 95 Prozent Recycling
Die alte Betonfahrbahn sowie der Asphaltbelag werden abgebrochen, und wieder aufbereitet, der so gewonnene Baustoff wird teilweise auf dieser Baustelle, teilweise auf anderen wieder verwendet. So erreichen wir eine Recyclingquote von 95 Prozent. - Ökologische Bauaufsicht
Damit alle dafür notwendigen Arbeitsschritte unter Einhaltung der strengen Schutzbestimmungen ablaufen, haben wir eine ökologische Bauaufsicht installiert. Diese Expertinnen und Experten prüfen vor und während der Maßnahmen, welche Eingriffe vorgenommen werden und begleiten nach Bauende die auf Lebensdauer der Autobahn bestehenbleibenden Ausgleichsmaßnahmen. - Gewässerschutzanlagen nach dem neuesten Stand der Technik
Darüber hinaus erneuern wir auch die Entwässerung der Fahrbahn. Alle Abwässer werden vor der Ableitung in das Kanalsystem oder der Versickerung in speziellen Gewässerschutzanlage gereinigt. So wird verhindert, dass – vor allem im Winter – chloridhaltige Straßenwässer ungefiltert in den Boden versickern. - Ökologische Maßnahmen
Oberstes Ziel bei Planung, Bau und Betrieb von Straßen ist der Schutz von Mensch und Umwelt. Für ökologisch sensible Bereiche, welche auch als wichtiger Lebensraum für einzelne Tierarten dienen, wurden umfassende ökologische Maßnahmen für Tiere und Pflanzen entwickelt.
Vor Beginn der eigentlichen Bauarbeiten wurden bereits rund 8900 m² Gehölzstrukturen, Wiesenbiotope und Totholzstrukturen angelegt.
Im Projektgebiet identifizierte geschützte Arten, wie beispielsweise die Zauneidechse, Wechselkröte oder die gerippte Bänderschnecke wurden vor Baubeginn abgesammelt und auf diese neu angelegten Ersatzlebensräume verbracht.
Eine weitere Maßnahme ist die Rekultivierung und ökologische Aufwertung sämtlicher durch die Bauarbeiten beeinträchtigten Gehölz- und Wiesenflächen, sowie weitere Ausgleichsmaßnahmen in Form von Gehölzpflanzungen, der Anlage bzw. Aufwertung von Wiesenflächen und von zusätzlichen Strukturmaßnahmen wie z.B. Totholzhaufen oder das Installieren von Fledermausnisthilfen.
Bei den Wiesen wird besonders Wert auf eine erhöhte Artenvielfalt gelegt. Um dies zu erreichen wird heimisches artenreiches Wiesensaatgut verwendet oder das Mahdgut von einer geeigneten Spenderfläche übertragen. Auch bei den Gehölzpflanzungen werden ausschließlich heimische, standortgerechte Laubbaumarten verwendet und auf eine hohe Vielfalt und Strukturreichtum gesetzt.
Die Umsetzung der ökologischen Begleitmaßnahmen und die Einhaltung behördlicher Auflagen betreffend den Naturschutz werden kontinuierlich von der Umweltbaubegleitung betreut und kontrolliert.
Während der Baumaßnahmen ist eine Verlegung des Begleitweges am Donaukanal sowie Errichtung eines temporären Radwegs am anderen Donaukanalufer notwendig.
Noch vor Beginn der Fahrbahnsanierung wird eine neue Fahrradrampe beim Gaswerksteig errichtet. Der bestehende Radweg wird auf die andere Seite des Donaukanals verlegt.
Nach Abschluss der Erneuerung wird der Radweg entlang des Donaukanals wiederhergestellt.
Was passiert, wenn man die A4 nicht saniert?
Bereits jetzt müssen laufend kurzfristige kleinflächige Sanierungen durchgeführt werden, die immer mehr werden. In nächster Zeit wird mit diesen kleinflächigen Sanierungen der Fahrbahn technisch nicht mehr das Auslangen gefunden werden. Ähnliches gilt für die Entwässerung: die Rohre sind bereits in einem sehr schlechten Zustand und stark beeinträchtigt. Verstopfen oder Zerbrechen diese Rohre komplett, kann das Wasser nicht mehr von der Fahrbahn abrinnen, und es käme zu gefährlichen Aquaplaning Situationen, die die Sicherheit des Verkehrs maßgeblich negativ beeinflussen. Im Extremfall müsste die Autobahn für den Verkehr dauerhaft gesperrt werden.
Wie wird der Radweg am Donaukanal nach der Sanierung aussehen?
Im Zuge des Bauprojektes wird der bestehende Radweg auf die andere Donaukanalseite verlegt um eine durchgehende Aufrechthaltung des Radwegenetzes im betroffenen Gebiet gewährleisten zu können. Hierzu wird eine provisorische Rampe beim Gaswerksteg errichtet und auf ca. 1,5 km ein provisorischer Radweg errichtet, welcher an das Bestandsnetz anschließt.
Zudem wird nach Abschluss der Bauarbeiten der aktuelle Radweg wiederhergestellt.
Warum kommt es zu Rodungen?
Aufgrund der hohen Verkehrszahlen auf der A4 ist eine Sanierung nur unter Aufrechterhaltung von zwei Fahrspuren möglich.
Umfangreiche Verkehrsuntersuchungen zeigen, dass bei einer einspurigen Sanierung jeden Tag mit bis zu 21 km Stau und einem Zeitverlust von über 1,5 Stunden zu rechnen ist. Der Ausweichverkehr würde außerdem die niederrangigen, innerstädtischen Straßen enorm belasten und den Verkehr in Wien zum Erliegen bringen.
Für die Baustellenführung ist es notwendig, Rodungen entlang des 6,8 Kilometer langen Baustellenbereiches durchzuführen. Diese Maßnahme stellt auch uns als ASFINAG vor eine große Herausforderung, daher werden die Bauarbeiten von einer ökologischen Bauaufsicht begleitet und wir versuchen während der Arbeiten so viele Bäume wie möglich zu erhalten.
Bei rund 70 Prozent der zur Rodung angemeldeten Bäume handelt es sich um Neophyten und neben der Autobahn aufgegangenes Gehölz. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und haben bereits vorsorglich 1,6 Hektar an Ausgleichsflächen geschaffen. Bis zum Abschluss der Sanierung werden mehr als drei Mal so viele robuste und klimafitte Bäume gepflanzt sein als es zuvor waren.
Welche Baumarten werden für die Ersatzpflanzungen verwendet und wo finden diese statt?
Es ist eine möglichst große Durchmischung von Baumarten geplant. Für diese Baumarten wurden sehr klimafitte Baumsorten, wie beispielsweise Feldahorn, Maulbeeren, Traubenkirschen, Vogelkirsche, Ulmen, Hainbuchen, etc. ausgewählt. All diese aufgezählten Baumarten haben einen sehr hohen ökologischen Wert, da sie auch mehrheitlich Futterpflanzen für Insekten und Vögel darstellen.
Ist die A 4 dann breiter als vorher?
Nach Abschluss der Generalsanierung gibt es einen durchgehenden Pannenstreifen auf der A4, eine langjährige Forderung der Einsatzkräfte. Damit ist die Fahrtrichtung Ungarn teilweise bis zu knapp zwei Meter breiter. Diese Mehrflächen dienen ausschließlich der Verkehrs- und Betriebssicherheit. Bei Ereignissen ist die Bildung der Rettungsgasse einfacher möglich und Einsatzkräften steht mehr Rangierfläche zur Verfügung.
Kann man den Pannenstreifen in eine dritte Fahrspur umwandeln?
Nein, da zum einen nach der Sanierung die baulichen Voraussetzungen dafür nicht gegeben sind. Zum anderen wäre für einen Ausbau auf drei Fahrspuren eine komplette Neuplanung inklusive der Durchführung aller entsprechenden Genehmigungsverfahren (UVP-Feststellungsverfahren, Baumschutz, Forstrecht, Wasserrecht und Naturschutz) notwendig. Außerdem entspricht die aktuelle Höhe der neuen Lärmschutzwände nicht den Anforderungen für drei Fahrspuren.
Warum kann man nicht ohne Verbreiterung sanieren?
Aufgrund der hohen Verkehrszahlen auf der A4 ist eine Sanierung nur unter Aufrechterhaltung von zwei Fahrspuren möglich. Umfangreiche Verkehrsuntersuchungen zeigen, dass bei einer einspurigen Sanierung jeden Tag mit bis zu 21 km Stau und einem Zeitverlust von über 1,5 Stunden zu rechnen ist. Der Ausweichverkehr würde außerdem die niederrangigen, innerstädtischen Straßen enorm belasten und den Verkehr in Wien zum Erliegen bringen.
Visualisierung A 4 Generalsanierung Knoten Prater bis Knoten Schwechat
Downloads
- Streckengrafik A4 Generalsanierung Knoten Prater bis Knoten Schwechat 27.03.2024 (.pdf, 238,2 KB)
- Radweg-Umleitung Infografik 25.06.2024 (.pdf, 1,9 MB)
- A4 Aktuell Flugblatt (20.06.24) 20.06.2024 (.pdf, 1,1 MB)