Kooperative Projektabwicklung

Kooperation auf der Baustelle bedeutet weniger Stress, ein besseres Arbeitsklima, gemeinsame Lösungsorientierung und Spaß an der Arbeit.

Damit besteht die Möglichkeit, sich besser auf die technischen Herausforderungen zu konzentrieren, weil wesentlich weniger Zeit zum Streitschlichten benötigt wird. Das erfordert auch deutlich weniger Administrationsaufwand und sorgt dadurch für mehr Effizienz, denn jede Verbesserung der Kommunikation schafft Vertrauen und Offenheit, reduziert kontroversiellen Schriftverkehr und die Gefahr von Missverständnissen.

Im Rahmen des Arbeitskreises „Kooperative Projektabwicklung" der ÖBV wurde im Jahr 2016 ein Pilotprojekt gestartet, um die Kooperation auf der Baustelle zu messen. Durch laufendes anonymes Befragen der Schlüsselpersonen in einem Bauprojekt sollte die wechselseitige Kooperation erhoben und insbesondere deren zeitliche Entwicklung verfolgt werden. Aufgrund dieser Erkenntnisse sollte in Bauprojekten die Möglichkeit geschaffen werden, frühzeitig Fehlentwicklungen bei der Kooperation zu erkennen und entsprechend gegenzusteuern.

KOOPQuickCheck

Mit dem Analysetool KOOPqc – KOOPQuickCheck kann einmal pro Quartal eine anonyme Befragung innerhalb des Projektteams durchgeführt werden, die Ergebnisse bekommt ausschließlich das Projektteam und kann damit selbst Maßnahmen zur Verbesserung setzen. Die Kosten werden üblicherweise zwischen Auftraggeber und AN Bau geteilt.

Die Ergebnisse stehen in einer übersichtlichen Darstellung zur Verfügung.

Aus den Erfahrungsberichten der Projektteams geht hervor, dass das Tool für größere, komplexe Projekte als sinnvolles Werkzeug empfunden wird, um einen Überblick über die Stimmung im gesamten Projektteam zu bekommen. Der Aufwand für die Bewertung wird generell als gering eingestuft, was mit den Ergebnissen passiert hängt immer vom jeweiligen Projektteam ab. Das Vorhandensein von Vertrauen innerhalb des Projektteams wird als Basis für eine kooperative Projektabwicklung gesehen.

Der Koop QC wurde bisher erst von einzelnen Projekten zur Anwendung gebracht, eine flächendeckende Annahme des Tools hat sich noch nicht eingestellt. Mögliche Ursachen dafür sind einerseits die fehlende Information bei den Projektbeteiligten, dass es den Koop QC überhaupt gibt, andererseits eventuell auch die Skepsis der Projektleitungen betreffend den Nutzen, da neben den (relativ geringen) Kosten auch Aufwände für das Ausfüllen der Checklisten und die Diskussion nach Vorliegen der Auswertung gegenüberstehen.

Da die Abwicklung von digitalen Besprechungen inzwischen ein fixer Bestandteil des Arbeitsalltages geworden ist, wäre der Einsatz dieses Analysetools oft sehr hilfreich, um ein Bild über die tatsächliche Stimmung im Projekt zu bekommen.

Jeder im Projektteam kann den Einsatz des Koop QC vorschlagen, daher möchte wir Ihnen den Nutzen dieses Analyse Tools aufzeigen und sie einladen, in Ihren Projekten den Einsatz vorzuschlagen!