Feierliche Gesamtverkehrsfreigabe der donauquerenden A 7 Bypassbrücken
28.08.2020
Heute Freitag, 28. August erfolgte der finale Akt bei der Errichtung der neuen Zusatzbrücken für die Voestbrücke an der A 7 Mühlkreisautobahn. Auch die zweite Bypassbrücke Ost und sämtliche neuen Auf- und Abfahrten wurden für den Verkehr freigegeben. Damit steht jetzt auch der neue flussabwärts gelegene Geh- und Radweg über die Donau zur Verfügung.
Beim Freigabetermin vor Ort: Landeshauptmann Thomas Stelzer, in Vertretung von Bundesministerin Leonore Gewessler Sabine Kühschelm (BMK), sowie Infrastruktur- Landesrat Günther Steinkellner. Für die Stadt Linz waren Bürgermeister Klaus Luger und Vizebürgermeister Markus Hein, für den Bauherrn ASFINAG Vorstand Hartwig Hufnagl und Geschäftsführer Alexander Walcher vertreten.
Anfang 2018 starteten die Bauarbeiten für eines der wichtigsten Autobahnprojekte in ganz Österreich. Rund 200 Millionen Euro investierte die ASFINAG seitdem in die für mehr Kapazität und weniger Stau auf acht Spuren ausgebaute Voestbrücke.
Seit Anfang Juni dieses Jahres rollt der Verkehr provisorisch bereits über die stromaufwärts gelegene Bypassbrücke West. Ab heute sind alle donauquerenden Verkehrsströme „entflechtet“: Die Hauptbrücke in der Mitte steht dem Durchzugsverkehr in Richtung Mühlviertel bzw. A 1 Westautobahn zur Verfügung. Und alle Lenkerinnen und Lenker, die im Bereich der Donau auf- oder abfahren, benutzen ab sofort eine der beiden neuen Bypassbrücken. Eine bislang große Ursache für Stau, das Einordnen und Spurwechseln auf der Hauptbrücke, fällt damit weg. Bereits ab der Freigabe der ersten Bypassbrücke kam es insbesondere in der Morgenspitze zu einer deutlichen Entspannung der Verkehrslage vor Ort. Die A 7 in Fahrtrichtung Knoten Linz ist als Staupunkt aus den morgendlichen Verkehrsnachrichten verschwunden, der Stau konnte um rund 80 Prozent reduziert werden.
Endspurt bei den Bauarbeiten: Rück- und Ausblick
Seit 8. Juni werden Lenkerinnen und Lenker, die aus Richtung Norden/Freistadt kommen und bei der Anschlussstelle Hafenstraße abfahren, in Urfahr bereits über eine neue Rampe auf die Bypassbrücke West geleitet und verlassen die Autobahn südlich der Donau ebenfalls über eine neue Abfahrtsspur. Seitdem wurden auf der Baustelle letzte Asphaltierungen und Bodenmarkierungen vorgenommen, Leitschienen und Schilder montiert, sowie unzählige Kabel für Beleuchtungen, Fahrbahnsensoren oder Überkopfanzeigen verlegt.
Erst mit Inbetriebnahme der neu gestalteten Anschlussstelle Urfahr (im Zuge der Verkehrsfreigabe) kann die bislang benutzte Abfahrt von der Hauptbrücke auf die B 126 aufgelassen und zurück gebaut werden. Deren Abbruch erfordert noch eine kurzfristige Sperre von Rampen nördlich der Donau (Wochenende 4. bis 7. September).
ASFINAG-Projekt der Superlative
Die zwei Zusatzbrücken mit einer Investitionssumme von rund 200 Millionen Euro waren eines der größten Bauvorhaben der ASFINAG. Jeder Strompfeiler steht auf 25 Pfählen, die 14 Meter in den Boden unter der Donau reichen. Insgesamt 720 Pfähle aus Beton und Eisen, mit teilweise mehr als 30 Metern Länge, wurden in den Boden eingebracht. 7.800 Tonnen Stahl verbaute die ASFINAG übrigens für die neuen Brücken. Im Vergleich dazu: Der Eiffelturm in Paris besteht aus 7.300 Tonnen Stahl.
Komplexer Umbau der Anschlussstellen Hafenstraße und Urfahr: Bis Ende August 2020 wurden 18 Brücken (Rampen für Auf- und Abfahrten) adaptiert oder neu errichtet. Ab sofort führen acht Fahrspuren über die Donau:
- Hauptbrücke: In jede Richtung zwei Fahrspuren und ein vollwertiger Pannenstreifen für mehr Verkehrssicherheit (der ehemalige Beschleunigungs- und Verzögerungstreifen).
- Bypassbrücken: Je zwei Fahrspuren sowie auf jeder Brücke außen ein Geh- und Radweg.
Mehr Komfort durch neue Rad- und Gehwege über die Donau
Die zwischen 1969 und 1972 errichtete und rund 400 Meter lange Voestbrücke trug an den Außenseiten in jede Richtung einen Rad- und Gehweg. Mit dem Bau der Bypassbrücken konnten diese nicht an der bisherigen Stelle verbleiben. Durch eine Neuorganisation der Geh- und Radwegführungen wird deren Benutzerinnen und Benutzern jetzt deutlich mehr Komfort geboten. Die neuen Geh- und Radwege verlaufen außen auf den neuen Bypassbrücken. Sie wurden in Summe auf jeweils drei Meter verbreitert bzw. wird der Radweg durch einen transparenten Spritz- und „Überkletterschutz“ sicher von der Fahrbahn abgegrenzt.
Ausblick Sanierung Hauptbrücke
Längere Sperren von ganzen Richtungsfahrbahnen oder auch einzelner Fahrspuren für Sanierungen sind auf der Voestbrücke an Werktagen undenkbar. Somit ist die Fertigstellung der Bypässe, also zusätzlicher Spuren über die Donau, unbedingte Voraussetzung für die nachlaufende, dringend erforderliche Erneuerung des Belags der alten Brücke. Nach etwa zwei Jahren „Baustellenpause“ folgt diese in den Jahren 2022 und 2023. Während der Sanierung werden – dank der neuen Bypassbrücken – immer acht Fahrspuren über die Donau zur Verfügung stehen.