Tangente Neu
03.03.2020 | A 23 Südosttangente, Hochstraße St. Marx, Knoten Kaisermühlen, Praterbrücke
Mit der Generalerneuerung der Hochstraße St. Marx und dem Knoten Kaisermühlen startet die ASFINAG ab dem 9. März zwei Großbaustellen auf der A 23 Südosttangente in Wien. Bis 2022 werden damit weitere rund zehn Kilometer der Tangente fit für die Verkehrsanforderungen von morgen gemacht.
In den kommenden Jahren saniert die ASFINAG auf der Hochstraße St. Marx, diese verläuft von der „gesperrten Ausfahrt Simmering“ bis zum Knoten Prater, und im Autobahnknoten Kaisermühlen insgesamt 42 Brücken, rund 200.000 Quadratmeter Fahrbahn (das entspricht einer Fläche von 45 Fußballfeldern), mehr als zehn Auf- und Abfahrten sowie Beleuchtungen, Beschilderungen und Sicherheitseinrichtungen wie Leitschienen und Betonleitwände.
Sperren von Auf- und Abfahrten sind in den Anschlussstellen Gürtel und St. Marx notwendig. Zusätzlich zu diesen beiden Großbaustellen wird von Anfang April bis längstens Ende Mai auf der Praterbrücke ein Fahrbahnübergang erneuert.
156 Millionen Euro investiert die ASFINAG in diese drei Maßnahmen für Tangente neu.
„Die Tangente ist für die Mobilität im Großraum Wien enorm wichtig. Mit tiefgreifenden und umfassenden Sanierungen schaffen wir es, die A 23 fit für die Zukunft zu machen. Die Südosttangente ist eine Hochleistungsstrecke und daher entsprechenden Belastungen ausgesetzt. Unter dem Projekttitel Tangente neu bringen wir sie bereits seit 2007 Stück für Stück auf den neuesten Stand der Technik. Die größten Herausforderungen dabei sind bekannt: Sehr viel Verkehr und wenig Platz zum Arbeiten. Mit einem umfassenden Verkehrs- und Kommunikationskonzept lässt sich das jedoch bewerkstelligen. Der gute Ablauf von Baustellen ist aber auch immer Teamwork. Daher hoffen wir natürlich – genau wie bei bisherigen Großprojekten auf der A 23 – darauf, dass die Autofahrerinnen und Autofahrer rücksichtvoll und umsichtig unterwegs sind.“ (ASFINAG Geschäftsführer Andreas Fromm)
Tangente Neu startet 2020 mit der Hochstraße St. Marx
Sie ist knapp drei Kilometer lang, führt über 32 Brücken durch den dritten, den zehnten und den elften Bezirk: die Hochstraße St. Marx. Ursprünglich in den 1970er Jahren errichtet und für damals rund 45.000 Fahrzeuge täglich konzipiert, trägt sie heute knapp fünf Mal so viel Verkehr. Damit die Hochstraße die, von der „gesperrten Ausfahrt Simmering“ bis zum Knoten Prater führt, den hohen Anforderungen auch in Zukunft gut gewachsen ist, wird ab Montag, 9. März mit der Baustelleneinrichtung begonnen. 2020 werden drei große Bauphasen durchgeführt. 126 Millionen Euro investiert die ASFINAG in die Rundum-Erneuerung.
Bis 2022 wird die Hochstraße St. Marx generalsaniert. Erneuert werden:
- 32 Brücken
- 10 Auf- und Abfahrten
- 2 Anschlussstellen (Gürtel und St. Marx)
- 400 Beleuchtungskörper
- 150.000 Quadratmeter Fahrbahn (= 37 Fußballfelder)
Zusätzlich zur Hochstraße selbst, erneuert und erhöht die ASFINAG den Lärmschutz entlang der Richtungsfahrbahn Kaisermühlen zum Schutz der etwa 15.000 Anrainerinnen und Anrainer. Die bestehende „gesperrte Ausfahrt Simmering“ wird teilweise abgerissen und umgebaut. Sie steht danach ausschließlich den Einsatzkräften (ASFINAG und Blaulicht) zur Verfügung. Bei der Anschlussstelle Gürtel verbreitert die ASFINAG die A 23 zusätzlich um einen Pannenstreifen.
Spursperren
Grundsätzlich bleiben heuer während der Bauarbeiten tagsüber auf der Hauptfahrbahn der A 23 alle Fahrspuren offen. Die Fahrspuren werden je nach Bauphase nach links und rechts verschwenkt, im Gegenverkehr geführt oder zu beiden Seiten an der Baustelle vorbeigeführt. Mit zwei Ausnahmen:
- Im Bereich zwischen den Auf- und Abfahrten der Anschlussstelle Gürtel muss für jeweils rund drei Tage in beiden Fahrtrichtungen tagsüber eine Fahrspur gesperrt werden. In der Nacht zusätzlich jeweils eine zweite. Die ASFINAG informiert zeitgerecht. Grund dafür ist das Herstellen einer Leitwand am Fahrbahnrand mittels eines Spezialgerätes – also einer Betonleitwand aus einem Guss. Eine so hergestellte Betonleitwand kann auch bei extrem hoher Belastungen nicht verschoben werden. Diese Art der Absicherung ist deshalb notwendig, weil für die Verbreiterungen Teile der Brücke gleich hinter der Betonleitwand abgebrochen werden.
- Für die Dauer der Bauarbeiten – bis 2022 – bliebt hingegen die Spur auf der Bypassbrücke im Knoten Prater in Fahrtrichtung Süden gesperrt. Der Verkehr läuft ausschließlich über die drei Fahrspuren der Hauptfahrbahn auf der Erdberger Brücke. Die Abfahrt zur A 4 Ostautobahn bleibt ungehindert aufrecht. Auch die Auffahrt von der Lände auf die A 23 Richtung Süden ist möglich.
Gürtel und St. Marx: Sperren von Auf- und Abfahrten
- Für die Sanierung von Auf- und Abfahrten werden die betroffenen Rampen beim Gürtel für jeweils ein Monat, bei St. Marx für zwei Monate gesperrt. Die längere Sperrdauer bei St. Marx ergibt sich aus der Länge der Brücken der Anschlussstelle
- ACHTUNG: Die innere Auffahrtsrampe vom Gürtel auf die Tangente Richtung Norden wird ab Anfang November für die Dauer der Bauarbeiten – Ende 2022 – für den Verkehr gesperrt. Der gesamte Verkehr vom Gürtel kommend auf die A 23 Richtung Norden wird über die sogenannte äußere Gürtelrampe geführt.
Farbleitkonzept: Mehr Überblick auf einen Blick
Wechselnde Spurführungen können vor allem in den ersten Tagen zu Verwirrung und Stau führen. Damit die Autofahrer und Autofahrerinnen eine gute Orientierung innerhalb der Baustelle haben, setzt die ASFINAG auf ein Farbleitsystem. Drei Farben begleiten bis 2022 durch die Baustelle:
- BLAU für die Fernziele Richtung Süden: Graz und Linz – Richtung Norden für Praha, Brno und Budapest sowie für die Ziele Zentrum und Erdberg
- ORANGE weist den Weg zur Anschlussstelle Gürtel
- TÜRKIS steht für die Anschlussstelle St. Marx
Verkehrssicherheit steht im Fokus. Daher gilt im gesamten Bauabschnitt Tempo 60 km/h. Eine Multi-Section-Control überwacht die erlaubte Höchstgeschwindigkeit sowohl auf der Hauptfahrbahn, als auch auf den Auf- und Abfahrten. Das Einordnen in den Verkehr in der Baustelle wird massiv unterstützt, wenn das Reißverschluss-Prinzip eingehalten wird. Gearbeitet wird auf der Hochstraße St. Marx übrigens auch im Winter. Die Baustelle wird dafür extra umgestellt, um bei Bedarf den Schnee räumen zu können.
Knoten Kaisermühlen: ab 2021 ein generalsanierter „Kreisverkehr“
Bereits seit 2019 arbeitet die ASFINAG an der Generalerneuerung des Knoten Kaisermühlen. Der Knoten Kaisermühlen verbindet die Tangente mit der A 22 Donauuferautobahn, der Raffineriestraße und der Donaustadtstraße. Täglich befahren ihn mehr als 150.000 Autos. Am 15. April setzt die ASFINAG die Arbeiten fort. Vier große Bauphasen wird es heuer geben. Insgesamt dauert die Sanierung noch bis Ende des kommenden Jahres. Dafür investiert die ASFINAG 30,2 Millionen Euro.
Erneuert werden:
- 10 Brücken
- 11 Überkopfwegweiser
- alle Auf- und Abfahrten im Knoten
- 350 Beleuchtungskörper
- 58.000 Quadratmeter Fahrbahn (= 8 Fußballfelder)
Sperren von Fahrspuren und Auf- und Abfahrten
Grundsätzlich bleiben auch während der Bauarbeiten im Knoten Kaisermühlen auf der A 23 alle Fahrspuren offen.
- Die Fahrspuren werden nach links oder rechts verschwenkt.
Eine Ausnahme gibt es:
- Aus dem Norden kommend, stehen 2020 von Stadlau bis zur Abfahrt Ölhafen/Lobau nur zwei statt drei Fahrspuren zur Verfügung.
An insgesamt vier Wochenenden müssen im Sommer Auf- und Abfahrten gesperrt werden. Örtliche Umleitungen werden eingerichtet. Die ASFINAG informiert zeitgerecht.
Damit trotz der engeren Fahrspuren und kürzeren Spuren zum Einordnen bei Auf- und Abfahrten der Verkehr flüssig bleibt, appelliert die ASFINAG, die Höchstgeschwindigkeit einzuhalten und das Reißverschluss-Prinzip anzuwenden. Denn unnötige Brems- oder Ausweichmanöver sind gefährlich und führen oft zu Rückstau. Im gesamten Knotenbereich gilt während der Bauarbeiten Tempo 60 km/h.
2020 wird im Knoten Kaisermühlen bis Ende November gearbeitet. Im Winter wird die Baustelle abgebaut. Das finale Sanierungsjahr 2021 startet dann wieder im Frühjahr.
Die Praterbrücke bekommt einen neuen Fahrbahnübergang
Ab 6. April bis längstens Ende Mai tauscht die ASFINAG auf der Praterbrücke einen Fahrbahnübergang. Der Arbeitsbereich liegt genau über der Donauinsel. Gearbeitet wird in Fahrtrichtung Norden (Stadlau) ausschließlich in der Nacht. Tagsüber wird die offene Baustelle mit einer Spezialkonstruktion abgedeckt und der Verkehr kann ohne Spursperren fahren. 3,5 Millionen Euro investiert die ASFINAG in neue Fahrbahnübergänge auf der Praterbrücke.
- Der Verkehr läuft – trotz offener Baustelle
Durch den Einsatz dieser innovativen klappbaren Spezialkonstruktion entfallen langgezogene Baustellenabsperrungen, Spursperren unter Tags sowie zeitaufwändige Änderungen der Fahrstreifen. Der klare Vorteil: kürzere Bauzeit und damit auch weniger Behinderungen. Im Vorjahr ist es so gelungen, die gleichen Arbeiten in Fahrtrichtung Süden um 1,5 Monate früher fertigzustellen als bei der herkömmlichen Abwicklung. Die Konstruktion deckt tagsüber die offene Baustelle ab. Sie besteht aus drei Stahlplatten, die fahrstreifenweise mittels Ladekran auf- und niedergeklappt werden können. Die Funktion ähnelt dem Öffnen einer Zugbrücke. Die Platten sind mit Gelenken miteinander verbunden und sind dadurch beweglich. Ist die Baustelle tagsüber abgedeckt, ist die zu überfahrende Konstruktion an ihrem höchsten Punkt sieben Zentimeter hoch.
- Spursperren in der Nacht
Während der Bauarbeiten werden in jeder Nacht ab 22 Uhr zwei Fahrspuren gesperrt, ab Mitternacht eine dritte. Damit bleibt von Mitternacht bis längstens 5 Uhr früh nur eine Fahrspur Richtung Norden auf der Praterbrücke im Baubereich für den Verkehr offen. Es gilt Tempo 60 km/h.
- Dazu braucht es Fahrbahnübergänge
Fahrbahnübergänge bilden die Verbindung „fester“ Fahrbahnen mit Brücken. Sie sind aus Stahl und müssen regelmäßig getauscht werden. Diese Übergänge geben der Brücke die Möglichkeit sich zu „bewegen“. Sowohl Schwingungen, verursacht durch den Verkehr, als auch witterungsbedingte Einflüsse – im Winter zieht sich das Material zusammen, im Sommer dehnt es sich aus – führen zu Bewegungen. Der Austausch dieser Übergänge ist notwendig, um die Beweglichkeit von Brücken zu erhalten und damit die Brücke vor Schäden zu schützen.
Information ist alles! Zeitgerecht für die richtige Routenwahl
Rasche Information ist die Basis für die optimale Routenwahl. Damit das gelingt, setzt die ASFINAG auch diesmal auf zeitnahe und verlässliche Information. Bei den Bauarbeiten auf der Tangente kommen breit gestreute Anrainerinnen-/Anrainer-Infos genauso zur Anwendung wie Infos über die elektronischen Anzeigetafeln auf den Zulaufstrecken. Vor jeder Sperre einer Auf- und Abfahrt verteilt die ASFINAG Infoflyer direkt an die Autofahrerinnen und Autofahrer. Zusätzlich ist es möglich den Tangente Neu Newsletter zu abonnieren: https://www.asfinag.at/Newsletteranmeldung_hssm.
Über die Landing Page Tangente Neu auf www.asfinag.at sind alle Projektdetails ebenso abrufbar wie über die ASFINAG App „unterwegs“. Medienkooperationen und das Nutzen von weiteren Medien wie Facebook und Twitter zum Infotransport sind für die ASFINAG ebenso wichtig, wie die gute Zusammenarbeit mit dem Partner Ö3 und allen weiteren Radiosendern.
Online-Infos zu diesen drei Projekten:
https://www.asfinag.at/verkehrssicherheit/bauen/tangente-neu/
Tangente Neu – ein Blick hinter die Kulissen: