16.08.2022

Drei Fahrspuren für die A 4 durchgängig vom Flughafen bis Bruck/Leitha West

Besserer Verkehrsfluss und mehr Verkehrssicherheit auf der A 4

Ab sofort ist die A 4 Ostautobahn auf einer Gesamtlänge von rund 26 Kilometern zwischen dem Knoten Schwechat bis Bruck/Leitha West durchgängig auf drei Fahrspuren befahrbar. Der aktuelle Ausbauabschnitt, der jetzt im Zuge des 2013 beschlossenen umfassenden Sicherheitspakets für die A 4 fertiggestellt wurde, geht von Göttlesbrunn bis Bruck/Leitha West. Zusätzlich zur dritten Fahrspur über mehr als sechs Kilometer hat die ASFINAG neue Gewässerschutzanlagen, Lärmschutzwände und -dämme errichtet, sowie die Brücken und die bestehende Fahrbahn saniert. Auch der Verkehrskontrollplatz Bruck wurde angepasst und modernisiert. Insgesamt investierte die ASFINAG in die dritte Fahrspur zwischen Fischamend und Bruck/West 134 Millionen Euro.

In den vergangenen Jahren ist das Verkehrsaufkommen auf der Ostautobahn im Bereich Fischamend bis Bruck/Leitha West jährlich um rund drei Prozent gestiegen. Die Ziele des dreispurigen Ausbaus sind damit klar: höhere Leistungsfähigkeit, mehr Sicherheit und weniger Stau für die täglich mehr als 60.000 Autofahrerinnen und Autofahrer.

Bei einem gemeinsamen Fototermin heute, Dienstag, 16. August, unterstrichen Niederösterreichs Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko sowie ASFINAG-Vorstand Hartwig Hufnagl und der Leiter der Landesverkehrsabteilung Niederösterreich, Brigadier Willy Konrath, die Bedeutung der zusätzlichen dritten Fahrspur für die A 4. 

Der A 4 Ausbau – ein Projekt, drei große Vorteile

Mehr Verkehrssicherheit und Fahrkomfort

  • Die durchgängig dritte Fahrspur zwischen dem Flughafen und Bruck/Leitha West schafft mehr Platz für alle Verkehrsteilnehmenden.
  • Verbesserte Streckenverfügbarkeit auch im Ereignisfall wie Stau, Panne oder Unfall.
  • Das Fahrverbot für Lkw auf der ganz linken Fahrspur bei drei- und vierspurigen Autobahnen bringt eine Fahrspur ausschließlich für Pkw.
  • Zusätzlich zur Spurzulegung wurden die bestehenden Fahrspuren saniert.

Optimalen Schutz für Mensch und Umwelt

  • Mehr als 8.000 Menschen in den Gemeinden Göttlesbrunn, Arbesthal und Bruck/Leitha werden durch neue Lärmschutzdämme und -wände vor dem Straßenlärm geschützt.
  • Neue Gewässerschutzanlagen wurden errichtet sowie bestehende saniert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht.

Für die regionale Wirtschaft

  • Die Bauarbeiten sicherten rund 160 Arbeitsplätze.
  • Ein Großteil der rund 20 Subunternehmen des Auftragnehmers ARGE HABAU, Leyrer + Graf, Gebrüder Haider, waren regionale Unternehmen, vorwiegend aus Ostösterreich.
  • Rund 70 Prozent der Beschäftigten auf der Baustelle nächtigten während des Baus in Unterkünften vor Ort.

Fischamend bis Bruck/Leitha West – Ausbau in zwei Stufen

Den ersten Teil des dreispurigen Ausbaus bildete der Abschnitt zwischen Fischamend und Göttlesbrunn. Dieser Bereich wurde saniert, ausgebaut und Ende 2020 für den Verkehr freigeben. Im Frühjahr 2021 startete die ASFINAG mit dem weiteren Ausbau der A 4 bis Bruck/Leitha West. Dieser letzte mehr als sechs Kilometer lange Abschnitt wurde nun im August 2022 dreispurig für den Verkehr freigegeben.

Täglich nutzen mehr als 60.000 Menschen die A 4. Mit 17 Prozent liegt darüber hinaus der Lkw-Anteil über dem österreichweit üblichen Schnitt. Um den Verkehr trotz Bauarbeiten so wenig wie möglich zu behindern, wurden alle Ausbauphasen so geplant, dass die Baustellen jeweils nur maximal zehn Kilometer lang waren.

Zahlen und Daten zum Ausbau des zweiten Abschnitts zwischen Göttlesbrunn und Bruck/Leitha West:

  • 6,5 Kilometer beider Richtungsfahrbahnen wurden auf drei Fahrspuren ausgebaut und die bestehenden Fahrspuren saniert
  • Sieben Brücken wurden verbreitert und saniert
  • Mehr als 750 Quadratmeter Lärmschutzwände wurden errichtet (insgesamt entstanden rund 6.250 m² Lärmschutzwände und 310.000 m³ Lärmschutzdämme zum Schutz von rund 8.200 Anwohnenden)
  • 160.000 Kubikmeter Lärmschutzdämme wurden geschüttet
  • Vier neue Gewässerschutzanlagen nach dem neuesten Stand der Technik wurden errichtet

Ausgleichsmaßnahmen für die Natur

Als verantwortungsbewusster Mobilitätspartner legt die ASFINAG großen Wert darauf, dass bei jeder großen Sanierung sowie bei jedem Ausbau auch ausreichend Ausgleichsmaßnahmen für Flora und Fauna umgesetzt werden. Das gilt auch für die rund 16 Kilometer neu ausgebaute A 4. Jetzt nach dem Abschluss aller Hauptarbeiten forstet die ASFINAG für 17 Hektar gerodete Fläche 51 Hektar neu auf.

Verkehrskontrollplatz (VKP) Bruck – modernste Ausstattung auf mehr als 20.000 Quadratmeter

Im Sommer 2015 wurde der Verkehrskontrollplatz Bruck/Leitha an der   A 4 Ostautobahn in Betrieb genommen. Die Investitionskosten dieses Gemeinschafts-Projektes zwischen ASFINAG, dem Land Niederösterreich und dem Bundesministerium für Finanzen sowie der Polizei beliefen sich auf sechs Millionen Euro, wobei das Land 610.000,- Euro und das Ministerium rund 130.000,-  Euro finanziert hat. Ziel damals wie heute: Mehr Verkehrssicherheit für die A 4. 

Mit dem dreispurigen Ausbau der A 4 bis Bruck/Leitha West wurde auch der VKP den neuen Rahmenbedingungen angepasst und modernisiert. So wurden die Ein- und Ausfahrtsspuren verbreitert, die LED-Ausleitungsbeschilderung sowie die Stausensoren und Verkehrszählschleifen angepasst, und die Radaranlage erneuert. Zusätzlich wurde ein Lärm- und Sichtschutz zur A 4  errichtet.

Der Kontrollplatz in Bruck/Leitha Richtung Wien verfügt über High-Tech-Ausrüstung. Bereits die Ableitung der Schwerfahrzeuge funktioniert voll elektronisch. Bei der Einfahrt in den 22.000 Quadratmeter großen Prüfplatz werden die Lkw vermessen – dabei werden Länge, Höhe und Breite erfasst. Danach erfolgt die Verwiegung. Unter einem Flugdach ist eine erste optische Überprüfung (etwa Reifenprofil, überhitzte Bremsen) möglich. In der Prüfhalle kann dann bei Bedarf eine exakte technische Überprüfung des Fahrzeug-Zustandes erfolgen.

Auch der Zoll hat hier ausreichend Möglichkeit die mitgeführte Ladung der Lkws genauestens zu überprüfen. Insgesamt stehen 31 Lkw-Stellplätze zur Verfügung.

So wichtig sind regelmäßige Lkw-Kontrollen

In insgesamt rund 18 Prozent der Unfälle auf Autobahnen und Schnellstraßen sind Lkw involviert. Und obwohl die ganz klare Mehrheit der Lkw-Fahrer umsichtig fährt, haben Lkw-Unfälle verheerende Folgen: ein Drittel endet tödlich und die Aufräumarbeiten dauern oft mehrere Stunden und sind immer mit Staus verbunden. Für die ASFINAG gilt daher: schwarze Schafe rechtzeitig aus dem Verkehr ziehen, um so gefährlichen Situationen, Unfällen und menschlichem Leid vorzubeugen. Damit das gelingt, unterstützt die ASFINAG die Exekutive mit dem Bau von Verkehrskontrollplätzen. Aktuell sind 13 derartige Anlagen Österreichweit bereits in Betrieb, weitere vier in Planung.

Sicherheitspaket für die A 4

Für mehr Verkehrssicherheit auf der A 4 Ostautobahn wurde 2013 zwischen dem Verkehrsministerium, den Ländern Burgenland und Niederösterreich und der ASFINAG ein Sicherheitspaket gestartet. Dieses beinhaltete Sofort-Maßnahmen wie die Generalerneuerung von Straßenausrüstungen wie Leitschienen, Reflektoren, Rumpelstreifen sowie die Erneuerung der Beschilderung. Ebenfalls Inhalt dieses Sicherheitspakets war die Generalerneuerung des A 4 Abschnittes Neusiedl bis zur Staatsgrenze, die Errichtung des Verkehrskontrollplatzes bei Bruck/Leitha West sowie der Ausbau auf drei Fahrspuren pro Fahrtrichtung vom Flughafen bis Bruck/Leitha West.