08.11.2022

Jeder sechste Lkw ohne ordentlicher Winterausrüstung unterwegs

872 Lkw in Niederösterreich kontrolliert; Ausrüstungs-Moral hat sich verbessert

Seit 1. November gilt wieder die verpflichtende Winterausrüstung für Lkw. Wiederholt führte die Polizei zum Auftakt des Winters umfassende Schwerverkehrs-Checks durch. Im Einsatz waren rund 46 Einsatzkräfte. Kontrolliert wurde heute Dienstag, 8. November, bei Haag auf der A 1 Westautobahn, auf der A 5 Nord/Weinviertel Autobahn bei Schrick und auf der A 4 auf dem Verkehrskontrollplatz Bruck/Leitha. Das Ergebnis: Für die Fahrer:innen von 17 Prozent der kontrollierten Lkw wurden Strafmandate aufgrund fehlender oder nicht vollständiger Winterausrüstung verhängt. Brigadier Willy Konrath, Leiter Landesverkehrsabteilung NÖ: „Glücklicher Weise ist die Ausrüstungs-Moral im Vergleich zum vergangenen Jahr etwas besser geworden, heuer haben wir 150 Anzeigen ausgestellt.“ Immer wieder kommt es bei winterlichen Fahrbedingungen zu folgenschweren Ereignissen, weiß der erfahrende Fachbereichsleiter Weidinger: „Eine schlechte Winterausrüstung ist kein Kavaliersdelikt, das gilt für alle Fahrzeuge. Gerade schleudernde oder hängende Lkw stellen ein hohes Risiko dar.“ Derartige Ereignisse haben immer auch Auswirkungen auf den Verkehrsfluss und sie erhöhen die Unfallgefahr. „Für uns ist diese Auftakt-Kontrolle sowie die laufenden Überprüfungen durch die Polizei sehr wichtig. Schwarze Schafe werden aus dem Verkehr gezogen und die Verkehrssicherheit erhöht“, ergänzt Georg Steyrer, Regionalleiter für den Betrieb in Ostösterreich. In höheren Lagen schneit es bereits und auch in den Niederungen kann das Wetter jederzeit umschlagen. Dann braucht es eine Top-Ausstattung auf den Autobahnen und Schnellstraße, auch, und vor allem rund um Wien. Georg Steyrer: „Jede Behinderung auf der Strecke trifft auch unsere Räumfahrzeuge. Können wir den Schnee nicht wegräumen, kann das massive Auswirkungen haben.“

Sicher durch den Winter – Gemeinsam gelingt’s

„Verkehrssicherheit ist immer Teamwork“, betont Georg Steyrer, „die ASFINAG arbeitet mit den modernsten Fahrzeugen und innovativsten Lösungen. Wenn dann auch die Verkehrsteilnehmenden mit winterfitten Fahrzeugen unterwegs sind, kommen alle gut durch den Winter.“

In der ASFINAG stehen bei winterlichen Verhältnissen rund 1.000 Mitarbeiter in insgesamt 42 Autobahnmeistereien rund um die Uhr im Einsatz. Auf exponierten Abschnitten setzt die ASFINAG auf die Unterstützung externer Abschleppunternehmen und auf innovative Wintereinsatzgeräte wie die beiden Fire Storms. Sie dienen als „Wiederanfahrtsunterstützung“ bei Verkehrsstillständen. GPS-gesteuerte Einsatzfahrzeuge, die Präventivstreuung mit flüssiger Sole zur Verhinderung von Reif- oder Schneeglätte sowie modernste Wetter-Prognosesysteme sind unter anderem ebenfalls Bestandteile des ASFINAG-Winterdienstes.

Mit der richtigen Lkw-Ausrüstung durch die kalte Jahreszeit

Damit die Sicherheit auch im Winter bei Schnee und tiefen Temperaturen hochgehalten werden kann, besteht für Busse und Lkw über 3,5 Tonnen ab 1. November Winterausrüstungs-Pflicht. Das bedeutet, zumindest auf den Antriebsrädern müssen Winterreifen montiert sein und geeignete Schneeketten mitgeführt werden – unabhängig davon ob Schnee auf der Fahrbahn liegt oder nicht. Winterreifen sind mit den Bezeichnungen „M+S", „M.S." oder „M & S" gekennzeichnet. Für Lkw-Reifen für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gilt eine Mindestprofiltiefe von sechs Millimeter bei Diagonalbauweise und fünf Millimeter bei Radialreifen. Die Missachtung der Winterreifenpflicht wird bei Kontrollen mit hohen Strafen geahndet.

Für fehlende Schneeketten und/oder Winterreifen werden 300 Euro Sicherheitsleistung für den Lenker und 300 Euro für den Firmenbesitzer fällig.