24.06.2024

Sicherheitsüberprüfung für Luegbrücke ergibt: Einspurige Verkehrsführung ab 1. Jänner 2025

Erste Erkenntnisse aus der noch laufenden Brückenhauptprüfung liegen vor –Maßnahmenpaket zur Entlastung der Tiroler:innen wird im September präsentiert – Ziel: Höchste Sicherheit und höchstmögliche Kapazität

Die Luegbrücke muss erneuert werden, da sie das Ende ihres Lebenszyklus erreicht. Das steht außer Frage und ist zum Erhalt der Verkehrssicherheit auch unbedingt notwendig. Der anstehenden Generalsanierung der Luegbrücke ging eine umfangreiche Variantenuntersuchung durch ein internationales Expertenteam unter der Leitung von Konrad Bergmeister voraus, aus welcher die Brückenvariante als technisch klarste, wirtschaftlichste und umweltbezogen beste Lösung hervorging. Gleichzeitig ist die aktuelle Brücke am Ende ihrer Lebensdauer angelangt. Die Brücke wird deshalb seit Jahren umfassend und detailliert überwacht. Die aktuelle Brückenprüfung kommt dabei zum Ergebnis, dass weitere Maßnahmen erforderlich sind. Mit 1. Jänner 2025 ist auf der Brücke eine einspurige Verkehrsführung in beide Fahrtrichtungen aus Sicherheitsgründen unerlässlich.

„Die Sicherheit auf unseren Straßen hat oberste Priorität. Aus diesem Grund arbeiten wir an der raschest möglichen Umsetzung der Generalsanierung der Luegbrücke. Bis zur Fertigstellung des neuerrichteten Brückenbauwerks sind jedoch aus Sicherheitsgründen weitere Maßnahmen erforderlich. Dazu gehört die einspurige Verkehrsführung ab Anfang 2025. Wir werden alles tun, um währenddessen die Belastungen für alle Menschen in Tirol, aber auch die für Wirtschaft und den Tourismus bestmöglich zu reduzieren. Gemeinsam mit der ASFINAG und dem Land Tirol entwickeln wir daher bis September umfangreiche Maßnahmen. Von einer teilweisen, zweispurigen Verkehrsführung an Starkreisetagen bis zu zusätzlichen Angeboten im öffentlichen Verkehr“, sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Für ASFINAG-Bauvorstand Hartwig Hufnagl führt kein Weg an der möglichst raschen Umsetzung der neuen Luegbrücke vorbei. „Bei der Sicherheit gibt es keine Kompromisse. Mehr noch: Nur durch die Einspurigkeit und die damit verbundene Lastreduktion schaffen wir es überhaupt, die Luegbrücke, wenn auch eingeschränkt, noch weiter am Leben zu erhalten. Mit den ersten Erkenntnissen haben wir Instrumente zur Verfügung, die uns helfen, die bestmögliche Verkehrslösung umzusetzen. Wir setzen alle uns zur Verfügung stehenden Ressourcen ein, um den Verkehrsfluss in Tirol ab 2025 aufrechtzuerhalten. Ziel muss gerade deshalb sein, den Neubau rasch ohne weitere Verzögerungen durch Einsprüche zu ermöglichen - im Idealfall mit Baubeginn im Frühjahr 2025. Denn: Nur die neue Brücke beendet die Zeit der Einspurigkeit“, so Hufnagl.

 

Drei wesentliche Erkenntnisse aus der noch laufenden Brückenhauptprüfung

Die finalen Inhalte der Prüfung der Luegbrücke, die im April mit der Befundaufnahme vor Ort begann, werden für Ende Juli 2024 erwartet. Bis September wird dann das umfangreiche Maßnahmenpaket zur Entlastung der Tirolerinnen und Tiroler vorliegen.

Bereits jetzt zeigen die ersten Erkenntnisse aus der Brückenhauptprüfung folgendes Bild:

1. Die Einspurigkeit ab 1. Jänner 2025 ist notwendig: 

Die ersten Ergebnisse der Prüfung bestätigen die Expertise der ASFINAG: Der Zustand der Brücke macht einschränkende Maßnahmen ab Beginn des nächsten Jahres notwendig. Ab 1. Jänner 2025 ist eine einspurige Verkehrsführung in beiden Fahrtrichtungen unumgänglich, um die Brücke weiter sicher in Betrieb zu halten.

 

2. Ziel: Höchste Sicherheit und hohe Kapazität:

Die ASFINAG arbeitet gemeinsam mit dem Land Tirol, dem Klimaschutzministerium und den zuständigen Behörden und Einsatzorganisationen an Maßnahmen, um Tirol während der Zeit der einspurigen Verkehrsführung zu entlasten. Die Gutachter:innen gehen davon aus, dass an besonders verkehrsstarken Tagen – etwa an Wochenenden – eine vorübergehende zweispurige Verkehrsführung möglich sein wird. Jedoch nur unter strengen Sicherheits-Bedingungen. Dazu zählt die Einhaltung einer Gesamtgewichtsbelastung. Die Einspurigkeit bedarf zusätzlicher verkehrslenkender Maßnahmen in der Region (z.B. Dosierungen und Fahrverbote für Lkw, etc.).

 

3. Maßnahmenpaket zur Entlastung von Tirol wird bis September vorliegen:

Es handelt sich aktuell um die ersten Erkenntnisse aus den noch laufenden Evaluierungen der beiden beauftragten Ziviltechniker:innen-Büros, die als unabhängige Gutachter:innen die Brücken-Hauptprüfung durchführen. Die ASFINAG arbeitet bis September unter direkter und enger Einbindung des Landes Tirol und der Verkehrsexpertinnen und Verkehrsexperten des Klimaschutzministeriums an der Erstellung eines umfassenden Maßnahmenbündels. Anregungen seitens des Landes Tirols wurden bereits aufgenommen und werden aktuell durch die Expertinnen und Experten der ASFINAG geprüft. Dazu gibt es in den nächsten Wochen entsprechende testweise Verkehrsführungen auf der Brennerautobahn.

 

Nächste Schritte

Der Bericht zur Brückeninspektion ist in Finalisierung und wird in den nächsten Wochen präsentiert werden. Darauf aufbauend wird bis Ende September ein Maßnahmenpaket zur Entlastung der Tirolerinnen und Tiroler erarbeitet, das vom Land Tirol gemeinsam mit der ASFINAG und dem Klimaschutzministerium veröffentlicht wird.

Mit 1. Jänner 2025 wird die Autobahn über die Luegbrücke in beide Fahrtrichtungen einspurig geführt. Sobald die Materienverfahren am Landesgericht Tirol abgeschlossen sind, kann die ASFINAG mit den Bauarbeiten an der Brücke beginnen. Das erste Brückentragwerk wird voraussichtlich in zweieinhalb bis drei Jahren fertiggestellt sein. Dann stehen auf der Luegbrücke wieder zwei Fahrspuren pro Richtung zur Verfügung. Mit Fertigstellung der gesamten Brücke wird aus heutiger Sicht im Jahr 2030 gerechnet.